„Kirche, Kunst und Medien“: Präsentation des neuen digitalen Kirchenführers
KIRCHE WIRD DIGITAL
Die Kirche St. Nikolaus und St. Ulrich in Mögeldorf öffnet ihre Tore für die Digitalisierung und für Sie!
Die alten Kunstschätze der Kirche warteten nur darauf, neu zugänglich gemacht zu werden.
Eine Gruppe von Schüler*innen des Melanchthon-Gymnasiums hat sich dies zur Aufgabe gemacht und einen Rundgang mit Audiotexten für die Kunstwerke der Kirche entwickelt, damit auch diese in der digitalisierten Zeit nicht in Vergessenheit geraten.
Am besten laden Sie sich gleich die kostenlose App „Digiwalk" im Playstore auf Ihr Smartphone herunter und hören sich die Audioführung auf Ihrem Handy mit Kopfhörern in der Kirche an. Wenn Sie die App öffnen, führt Sie der QR-Code direkt zu unserem Rundgang.
Am Computer kommen Sie zur Webseite mit der Kirchenführung über den folgenden Link:
https://www.digiwalk.de/walks/tour-evangelische-kirche-moegeldorf/de
Eine erlebnisreiche Tour
Eine erlebnisreiche Tour durch die evangelische Kirche von Mögeldorf vom P-Seminar "Kunst, Kirche, Medien" des Melanchthon-Gymnasiums Nürnberg Gelesen von Max Orth und Caroline Steinfeld, Technische Umsetzung von Moritz Röder
Autor: Melanchthon-Gymnasium
1) Vor der Kirche
Die Kirche wurde 1416 geweiht, Sie stehen vor dem prächtigen Portal.
Die einzelnen Stationen wurden erarbeitet von: Fabian Antunovic, Konstanze Bauer, Theresa Bauer, Lena Falter, Kya Heimbach, Anton Lahner, Max Orth, Moritz Röder, Michael Schieder, Annabell Sluka, Caroline Steinfeld.
Unter Mitwirkung von Rüdiger Scholz M.A., Kunst und Inventarisation in der ELKB, und Pfarrer Ulrich Bauer-Marks, Gemeinde Mögeldorf
2) Altar und Kanzel
Sie stehen nun vor dem Altarraum. Im Zentrum befindet sich der Altar, bestehend aus einem modernen Altartisch und dem dahinter positionierten Altaraufsatz. Altaraufsatz wie auch Kanzel wurden 1702 von Margareta Susanna von und zu Pohlheim, geb. von Zinzendorf, gestiftet. Sie war die Tante des Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, der als Stifter der evangelischen Brüdergemeine Herrnhut bekannt ist. Wohnhaft war Sie im nahe gelegenen Schloss Oberbürg.
3) Mittelalterliches Fresko
Unter dem linken, nördlichen Chorfenster ist ein Fresko auf die Wand gemalt. Während es vom Kirchenschiff betrachtet recht unscheinbar wirkt, lassen sich die blassen Farben aus unmittelbarer Nähe deutlicher erkennen. Dass es sich hierbei nicht um ein modernes Graffito handelt, ist offensichtlich. Vielmehr ist das Fresko ein Dokument längst vergangener Zeiten, denn es stammt aus dem Spätmittelalter.
4) Gott-Vater-Statue
Rechts vom Altar, hinten an der Chorwand, fällt das Auge des Betrachters auf eine mittelalterliche Schnitzfigur, schätzungsweise aus dem späten 15. Jahrhundert. Ein älterer Herr in rotem Mantel mit grünem Innenfutter, er trägt lange braune Haare und eine volle Barttracht.
5) Kreuzigungsgruppe - Historie
Die großformatige Kreuzigungsgruppe an der Nordwand des Chors ist eine bemerkenswerte Schnitzarbeit des frühen 16. Jahrhunderts. Ursprünglich war die Gruppe wohl im Freien auf dem Kirchhof aufgestellt, wie aus Witterungseinflüssen am Lindenholz geschlossen werden kann. 1901 wurden die Figuren einzeln auf dem Dachboden entdeckt, überarbeitet und mit neuen Kreuzen versehen im Kircheninneren angebracht. Die damals noch vorhandene farbige Bemalung wurde später entfernt.
6) Kreuzigungsgruppe - Kunstwerk
Während bei der Kreuzigungsgruppe die Darstellung Christi eher verhalten ausfällt, hatte der unbekannte Bildschnitzer bei den flankierenden Schächern größeren Gestaltungsspielraum: Ihre angespannten Körper und die krampfhaft gebogenen Arme machen dem Betrachter die Qualen der Gekreuzigten spürbar. Betont realistisch sind die individuellen Gesichtszüge der Schächer und die echten Stricke, mit denen ihre Arme an das Kreuz gebunden sind.
7) Hochgrab des Ulrich Groland
Sie befinden sich nun an der Ostwand des nördlichen Seitenschiffs und sehen die Rotmarmorplatte vom Hochgrab des 1407 verstorbenen Patriziers Ulrich Groland. Zu seinen Lebzeiten in Oberbürg stiftete er wahrscheinlich einen Geldbetrag für den Neubau der Kirche, weshalb er wohl im Chorbereich der alten Johanneskapelle bestattet wurde.
8) Kreuzigungsbild
An der Westwand befindet sich das Epitaph der Deichsler. Dabei handelt es sich um ein Gemälde, das zum Gedenken an eine ehrbare Nürnberger Patrizierfamilie, in diesem Fall der Familie Deichsler, gestiftet wurde. Die Gedenktafel befindet sich aber nicht zwingend am Ort des Begräbnisses. Sie zeigt in der Regel eine biblische Szene mit thematischem Bezug zu Tod und Auferstehung. Am unteren Rand wird oft die oder der Verstorbene mit Familie in anbetender Haltung abgebildet.
9) Konfessionsbild - Thema und Hintergrund
Sie stehen nun im Westbau vor dem besonders bedeutungsvollen Gedenkbild auf die Reformation, nämlich dem Konfessionsgemälde. Das Thema beinhaltet die Übergabe der Bekenntnisschriften, also der Konfession, an den deutschen Kaiser Karl V. beim Augsburger Reichstag 1530 und stellt das Leben in der Kirche nach Martin Luther dar. Es gibt verschiedene Fassungen dieses Themas, bei dieser Fassung handelt es sich um ein Ölgemälde aus dem Jahr 1602 von Andreas Herneisen, der auch mehrere Fassungen desselben Themas gestaltet hat. Gestiftet wurde es 1651 vom Junker Balthasar Friedrich Derrer an die Mögeldorfer Kirche.
10) Konfessionsbild - Beschreibung
Im Bild links oben sitzt der Kaiser erhöht auf seinem Thronsessel, er trägt über seiner Rüstung einen prunkvollen Mantel, auf seinem Haupt die kaiserliche Bügelkrone und in der rechten Hand das Zepter als Zeichen seiner Würde. Er ist umgeben von seinen Anhängern, welche Kürfürsten und Würdenträger sind. Vor ihm kniet Johann der Beständige von Sachsen, als Kurfürst ebenfalls bekleidet mit einem roten hermelinbesetzten Mantel.
11) Moderne Stele am Friedhof
Wenn Sie noch Zeit haben, machen Sie doch einen Abstecher zum neuen Friedhof. Dieser grenzt, anders als der alte Friedhof, nicht direkt an das eigentliche Kirchgelände an. Doch auch hier befindet sich seit dem Jahr 2014 ein unerwartetes Kunstwerk. Dazu verlassen Sie die Kirche und halten sich links. Wenn Sie der Ziegenstraße 500 Meter folgen, erreichen Sie auf der linken Seite den evangelischen Friedhof.